Vernetzung!

Für den erfahrenen Innovator Thomas John ist Vernetzung der Kern der Digitalisierung. Dafür sorgt er auch bei der HHLA.

„Der Test wird laufen“, sagt Thomas John. Darauf hat er das Team eingeschworen und jeden an seinen Platz geschickt. Er hat keine Zeit für mehr als drei Sätze, denn noch läuft es nicht ganz so wie geplant. John eilt durch die Gänge des Verwaltungsgebäudes, ruft einem Kollegen einen aufmunternden Scherz zu, spricht in das Funkgerät. „Zur Checkerin? Ja. Sofort!“ Er scheint in seinem Element zu sein. 

„Dynamisch, ohne Hektik und am besten als Team“, beschreibt er seine Arbeitsweise. „Ich will mit meiner Arbeit etwas schaffen; für die Kollegen. Aber das ist kein Problem, denn in diesem Team sind sie heiß auf etwas Neues, die wollen immer alles gleich ausprobieren.“

Da sind sie bei John an der richtigen Adresse. Als Mitarbeiter des Projektteams am HHLA Container Terminal Tollerort (CTT) muss er ständig Neuerungen einführen und selbst daran tüfteln. Dafür wurde er im Jahr 2000 zum Terminal geholt. Sprechfunk sollte damals durch Datenfunk abgelöst werden. Eine sehr komplexe Herausforderung.

John erinnert sich, wie er nahezu ohne IT-Kenntnisse an der Entwicklung einer grafischen Oberfläche für die Displays auf den Großgeräten arbeitete. „Das wichtigste an einem solchen Job ist, dass man alle Anforderungen sehr genau zu definieren versucht und dann die Umsetzung prüfen muss“, sagt John. Das, und die intensive Einbindung aller Beteiligten.

Mit dieser Maxime erwies er sich schnell als guter Projektmitarbeiter, obwohl er dafür gar nicht ausgebildet worden war. Bei der HHLA hatte er 1985 eine Lehre als Seegüterkontrolleur begonnen und wurde zum Beispiel noch im Kaispeicher A eingesetzt, auf dem heute der Glasbau der Elbphilharmonie prunkt. Lange verdiente er sein Geld auf dem größten HHLA-Terminal, dem Burchardkai, später kümmerte er sich in Elternzeit um seine Kinder und als großes Hobby um die Schulpolitik in Hamburg.

Das wichtigste für John war die Abwechslung. Er kam viel herum, arbeitete auch auf anderen Terminals und für die HHLA-Beratungsgesellschaft HPC. Seine Arbeit hatte immer etwas mit Informationstechnik und Logistik zu tun. Deshalb, und weil er „fast alles schon mal gemacht“ hatte, wird er beim groß angelegten HHLA-Programm Fit4Future eingesetzt. Dort verbringt er den größten Teil seiner Arbeitszeit, und für dieses Mega-Projekt organisiert er gerade auch den Feldtest.

John ist nicht ganz zufrieden, denn der Test muss abgebrochen werden. Aber auch ein abgebrochener Test bringt wertvolle Erkenntnisse. Jetzt hat er Zeit, über das Fit4Future-Programm zu reden. Dessen Kern ist die Einführung der neuen N4-Software als TOS (Terminal Operating Software). „Die Einführung wird durchschlagend, es betrifft mindestens 80 Prozent aller Arbeitsabläufe“, versichert er. Die Hamburger HHLA-Terminals bekommen eine neue Standardsoftware, und dies eröffnet ganz neue Möglichkeiten der Vernetzung untereinander, mit den Kunden und den anderen Akteuren.

Genau das ist für den erfahrenen Innovator auch der Kern der Digitalisierung: Vernetzung! „Wir haben wahnsinnig viele Daten zur Verfügung, aber wir nutzen sie nicht immer optimal. Unsere Kunden verlangen das aber, die wollen beispielsweise über den Status ihres Containers informiert werden, und zwar nicht per Mail.“ Johns Vision ist es, dass detailreiche Statusmeldungen direkt in das Datennetz des Kunden eingespeist werden. Und dass der Datenaustausch mit allen am Transport beteiligten Akteuren viel intensiver wird. Mit seinen Worten: „HHLA Container goes Big Data.“