24.08.2017

Mehr „nasse Umfuhren“ im Hamburger Hafen

Die HHLA-Tochter CTD Container-Transport-Dienst, die einen großen Teil der „Umfuhren“ von Containern zwischen den verschiedenen Terminals und Depots im Hamburger Hafen realisiert, nutzt für ihre Tätigkeiten verstärkt Binnenschiffe. So wurden im Mai 2017 von insgesamt 14.469 Boxen 1.058 mit dem Binnenschiff transportiert. Dies entsprach einem Anteil von 7,2 Prozent und stellte den bisherigen Höchstwert dar. Der durchschnittliche Anteil an allen Umfuhren lag im ersten Halbjahr 2017 bei 6,4 Prozent und damit 4 Prozentpunkte höher als im ersten Halbjahr 2016.

Ungeachtet der Tatsache, dass die Mehrzahl der Umfuhren per Lkw erfolgt, ist für CTD-Geschäftsführer Ralph Frankenstein der Wasserweg eine zukunftsfähige Alternative: „Als Container­trucker sind wir auf eine gut funktionierende Infrastruktur im Hafen angewiesen. Deshalb versuchen wir, Straßen und Brücken zu entlasten, indem wir zunehmend auf die sogenannte Nasse Umfuhr setzen. Gemeinsam mit unseren Kunden und unserem Partner, der Deutschen Binnenreederei DBR, suchen wir aktiv nach geeigneten Containern. Dazu zählen sehr schwere 20-Fuß-Container oder mehrere Container mit einem ähnlichen Transportweg.“

Container, die auf dem Wasserweg transportiert werden, sind meist mit besonders schweren Gütern wie Aluminium-Vorprodukten oder Kartoffeln beladen. Ein gutes Beispiel für eine typische Umfuhr mit der DBR: Leere Container werden vom Container Terminal Altenwerder (CTA) zum Mehrzweckterminal O’Swaldkai gebracht, wo sie mit Autos beladen und anschließend wieder zum CTA zurück gefahren werden. Die Reederei setzt dafür sogenannte Leichter ein. Das sind Binnenschiffe ohne eigenen Antrieb, die an der Kaikante beladen werden und dort warten, bis sie von einem Schubschiff aufgenommen und im Verband transportiert werden.

Geschäftsführer Frankenstein hofft, mit diesem logistischen Konzept noch weitere Kunden überzeugen zu können. „Der Transport mit dem Binnenschiff ist nicht nur eine kostengünstige und umweltschonende Lösung. Wir übernehmen für unsere Kunden die gesamte Steuerung und Verwahrung der Container. Wenn es gewünscht wird, setzen wir die Boxen auch auf die Bahn, um sie ins Hinterland zu bringen.“