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Die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) verzeichnete in den ersten neun Monaten des Jahres 2020 ungeachtet der anhaltenden Einflüsse durch die Coronavirus-Pandemie ein positives Betriebsergebnis. Dieses liegt allerdings bedingt durch einen starken Rückgang der Geschäftstätigkeit im zweiten Quartal stark (- 38,9 Prozent) unter dem Vorjahreswert. Auch die Umsatzerlöse gingen zurück (- 8,1 Prozent). Der Containerumschlag und die Containertransporte verzeichneten starke bzw. moderate Rückgänge. Obwohl es im dritten Quartal leichte Anzeichen für eine Belebung der Geschäfte gab, die sich unter anderem aus einer wieder wachsenden chinesischen Wirtschaft speisen, wird die HHLA ihr starkes Vorjahresergebnis im Jahr 2020 nicht erreichen.
Angela Titzrath, HHLA-Vorstandsvorsitzende: „Die HHLA hat sich auf die in Folge der Corona-Pandemie entstandene Lage gut eingestellt. Unsere Anlagen arbeiten auch unter den Bedingungen behördlicher Auflagen für den Gesundheitsschutz zuverlässig und stabil. Was Deutschland und Europa brauchen, das bewegt die HHLA. Darauf können sich Verbraucher und Unternehmen verlassen. Auch wenn sich unsere Leistungskennzahlen nicht, wie von uns noch zu Jahresbeginn erwartet, entwickelten, so ist das positive Betriebsergebnis ein Beleg für die Belastbarkeit unseres Geschäftsmodells. Die HHLA kann ihre finanziellen Verpflichtungen jederzeit erfüllen. Um unsere Zukunftsfähigkeit weiter zu stärken, investieren wir weiter in unsere Kerngeschäftsfelder und suchen nach neuen profitablen Wachstumsinitiativen und digitalen Lösungen. Um unsere finanziellen Handlungsräume zu sichern, überprüfen wir kontinuierlich unsere Kostenstruktur. Mit einem ambitionierten Effizienzprogramm wollen wir in den nächsten fünf Jahren deutlich Kosten senken, um auch künftig mit unserem Leistungsangebot wettbewerbsfähig zu sein.“
Der börsennotierte Teilkonzern Hafenlogistik verzeichnete in den ersten neun Monaten einen Rückgang der Umsatzerlöse um 8,1 Prozent auf 937,4 Mio. Euro. Das operative Ergebnis (EBIT) ging um 40,7 Prozent auf 96,6 Mio. Euro stark zurück. Die EBIT-Marge sank um 5,6 Prozentpunkte auf 10,3 Prozent.
Im Segment Container ging die Umschlagmenge in den ersten neun Monaten 2020 um 11,2 Prozent auf 5.086 Tsd. Standardcontainer (TEU) zurück. Grund hierfür waren neben dem Verlust eines Fernostdienstes in Hamburg insbesondere ausgefallene Schiffsabfahrten (Blank Sailings) als Folge der Coronavirus-Pandemie. Zudem verminderten sich die Zubringerverkehre (Feeder) in den Ostseeraum und konnten durch Zuwächse im deutschen und britischen Fahrtgebiet nicht kompensiert werden. Während das Umschlagvolumen an den drei Hamburger Containerterminals um 11,8 Prozent unter dem Vergleichswert des Vorjahres blieben, verzeichneten die Containerterminals in Odessa und Tallinn im selben Zeitraum einen moderaten Rückgang beim Umschlagvolumen von 5,0 Prozent.
Die Umsatzerlöse verringerten sich in den ersten drei Quartalen 2020 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 9,4 Prozent auf 548,4 Mio. Euro. Dies lag im Wesentlichen an dem durch die Coronavirus-Pandemie ausgelösten Mengenrückgang. Das Betriebsergebnis (EBIT) reduzierte sich mengenbedingt im Vergleich zum Vorjahr um 43,9 Mio. Euro bzw. 39,0 Prozent auf 68,7 Mio. Euro. Die EBIT-Marge sank um 6,1 Prozentpunkte auf 12,5 Prozent.
Im Segment Intermodal verzeichneten die HHLA-Transportgesellschaften in den ersten neun Monaten 2020 einen moderaten Mengenrückgang. Der Containertransport verringerte sich um 4,6 Prozent auf 1.129 Tsd. Standardcontainer (TEU). Dabei fiel der Rückgang bei den Straßentransporten deutlich stärker aus als bei den Bahntransporten. Letztere gingen verglichen mit dem Vorjahr um 3,7 Prozent auf 895 Tsd. TEU zurück. Während die Verkehre aus den norddeutschen Seehäfen deutliche, auf einzelnen Relationen auch starke Rückgänge verzeichneten, konnte ein starkes Wachstum der kontinentalen Verkehre einen Teil des Rückgangs im maritimen Bereich kompensieren. Durch eine starke Erholung der Transportmenge im dritten Quartal konnten die Rückgänge im ersten Halbjahr auf allen Relationen verringert werden. Auch die Straßentransporte zeigten sich im dritten Quartal stark erholt gegenüber dem Vorquartal. Allerdings führte die anhaltend schwache Entwicklung im Raum Hamburg dazu, dass die Transportmenge in einem anhaltend schwierigen Marktumfeld im Vorjahresvergleich um 8,0 Prozent auf 234 Tsd. TEU zurückging.
Die Umsatzerlöse lagen mit 348,7 Mio. Euro um 5,2 Prozent deutlich unter dem Vorjahreswert und entwickelten sich damit etwas schwächer als die Transportmenge. Trotz eines geringfügig gestiegenen Bahnanteils am Gesamtaufkommen der HHLA-Intermodaltransporte von 78,5 Prozent auf 79,3 Prozent verringerten sich die durchschnittlichen Umsatzerlöse je TEU aufgrund eines überproportionalen Rückgangs der Ladungsströme mit längeren Transportdistanzen.
Das Betriebsergebnis (EBIT) ging im Mitteilungszeitraum um 18,0 Prozent auf 62,4 Mio. Euro zurück. Ursächlich für diesen starken Rückgang sind neben der rückläufigen Mengen- und Umsatzentwicklung im Wesentlichen erhöhte Schwankungen im Aufkommen von Import- und Exportladung und damit einhergehend eine verringerte Auslastung der Zugsysteme.
Aufgrund der Geschäftsentwicklung in den ersten neun Monaten des Jahres 2020 und der anhaltenden Ungewissheiten über mögliche Einschränkungen zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie mit Auswirkungen auf die wirtschaftliche Tätigkeit bleibt der Vorstand der HHLA bei seiner Einschätzung, dass eine Prognose unter den aktuellen Rahmenbedingungen nicht verlässlich möglich ist. Es ist jedoch davon auszugehen, dass Umsatz und Betriebsergebnis (EBIT) im Teilkonzern Hafenlogistik stark unter dem Vorjahr liegen werden. Primäre Ursache hierfür sind starke Rückgänge beim Containerumschlag sowie deutliche Rückgänge im Containertransport.
Die HHLA-Immobilien in der historischen Speicherstadt und auf dem Fischmarktareal blieben von negativen Marktentwicklungen, verursacht durch Verunsicherungen über den weiteren Verlauf der Coronavirus-Pandemie, weitgehend unbeeinflusst und wiesen zum dritten Quartal weiter eine annähernde Vollvermietung aus. Die Umsatzerlöse lagen zum 30. September 2020 trotz des hohen Vermietungsstands mit 28,2 Mio. Euro dennoch deutlich unter dem Vorjahreswert von 29,9 Mio. Euro. Der Rückgang resultierte vorrangig aus einer durchgeführten Umsatzkorrektur aufgrund erwarteter Mietausfälle als Folge der Coronavirus-Pandemie.
Das kumulierte Betriebsergebnis (EBIT) verfehlte daher bei einem konstanten Instandhaltungsvolumen im Wesentlichen aufgrund dieser erwarteten Mietausfälle mit 10,3 Mio. Euro den Vorjahreswert stark um 17,3 Prozent.
Das Betriebsergebnis (EBIT) im Teilkonzern Immobilien für das Jahr 2020 wird deutlich unter dem Vorjahreswert erwartet.
Die Quartalsmitteilung finden Sie unter:
bericht.hhla.de/quartalsmitteilung-q3-2020
Containerumschlag per Bahnkran am Container Terminal Altenwerder.