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Immer wenn ein Lösch- und Ladegerät auf dem CTA schlapp macht oder die Orientierung verliert, sind Denis Kunkel oder seine Kollegen zur Stelle. Sie reparieren und optimieren den Gerätepark auf dem Terminal, damit der Umschlag rollen kann.
„Nein, etwas Besonderes ist nicht passiert“, fasst Denis Kunkel seine Nachtschicht zusammen. Bis 7.15 Uhr hat er gerade im Entstördienst dafür gesorgt, dass auf dem Container Terminal Altenwerder (CTA) die Geräte rollen, wie geplant.
Jeweils zehn Beschäftigte bilden eine Schicht bei der mobilen Truppe des Service Center Altenwerder (SCA) – der Terminalwerkstatt. Gearbeitet wird rund um die Uhr – der Hafen schläft nicht. Inzwischen gehören drei Frauen zu den Entstörern, die immer dann ausrücken, wenn auf dem Terminal ein Gerät den Dienst versagt. Ihr wichtigstes Einsatzgepäck ist ein Rucksack. Gut 15 Kilo bringt er auf die Waage mit seinen diversen Schraubendrehern, Zangen und Hämmern.
Kunkel und seine Kollegen starten meist in Zweierteams zu ihren Einsatzorten auf dem Gelände. Etwa zu einem liegen gebliebenen AGV (automatic guided vehicle), einer defekten Zugmaschine oder einem der insgesamt 26 Kranpaare des vollautomatischen Blocklagers. Es kann passieren, dass einer der beiden Portalkräne die Orientierung oder, wie Kunkel es ausdrückt, „seine Synchronität“ verliert. Die Gefahr dabei: Wenn einer der beiden Kräne nicht mehr weiß, wo er sich befindet, versteht er sich mit seinem Nachbarkran nicht mehr – sie könnten miteinander kollidieren. Damit es so weit nicht kommt, bringen die Entstörer den verwirrten Kran wieder in eine synchronisierte Position; im besten Fall durch den Neustart seines Steuersystems.
In den Anfangsjahren des Terminals – vor etwa 10 Jahren – verloren die Portalkräne häufiger ihre Synchronität. Der Grund: Die erste Transponder-Generation, mit deren Hilfe die Kräne ihre Position registrierten, litt unter der Witterung. Das haben sie inzwischen optimiert; die Portalkräne bestimmen heute ihre Position mithilfe von Magneten. Die sind robuster und weniger wetterfühlig.
Probleme an der Steuerung von Maschinen zu lösen, ist für den gelernten Energieanlagenelektroniker und Elektrotechniker-Meister Kunkel so etwas wie ein Heimspiel. Seit den ersten Testläufen im Frühjahr 2002 ist er auf dem CTA. Damals bestanden die Entstörerteams noch zur einen Hälfte aus Mechanikern und zur anderen aus Elektronikern. Die elektronische Komponente der Geräte auf dem CTA erwies sich als wichtiger, sodass die Elektroniker heute in der Überzahl sind.
„Langweilig wird es nie“, sagt Kunkel, „abwechslungsreicher als in einem Industriebetrieb ist es allemal.“ Seine Einsatzbefehle laufen in der Zentrale des Entstördienstes zusammen. Umschichtig leitet sie einer aus dem Team, schickt die Entstörteams raus in Wind und Wetter und protokolliert abschließend den Einsatz.
Kunkel ist müde am Ende seiner Schicht. Ins Bett geht er jetzt noch nicht. Er holt erst seine dreijährige Tochter ab und fährt mit ihr zur gemeinsamen Kindertanzstunde.