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Liivika Mäemurd, Kranführerin bei HHLA TK Estonia. Schon als Kind fuhr Liivikas auf dem Bagger ihres Vaters mit, ihr Spielplatz war die Kiesgrube in der Nähe. Heute arbeitet sie im estnischen Hafen Muuga und wechselt gerne mal auf noch größere Geräte.
Für heute hat Liivika Mäemurd ihre Arbeit auf dem Radlader erledigt. Mit der Schaufel des mächtigen Geräts hat sie Kies zusammengeschoben, dann einen Kipplaster mit dem Baumaterial beladen. Sie muss eigentlich auf den Mobilkran umsteigen, der an der Kaikante des estnischen Hafens Muuga wartet, doch ein Lkw-Fahrer hält sie auf. Er möchte, dass Liivika noch schnell seinen Kipper belädt.
„Ich kenne alle Trucker, viele schon seit meiner Kindheit“, erzählt Liivika, Kranführerin beim estnischen Hafenterminal HHLA TK Estonia. Selbst bezeichnet sie sich auf Deutsch als „Baggerfahrerin“. Sie beherrscht die Sprache, weil sie dort lange mit ihrem Mann gelebt hat.
Ich kenne alle Trucker, viele schon seit meiner Kindheit.
Die Trucker in Estland sind meist Männer, so wie Liivikas Vater, der ebenfalls Bagger und Laster fuhr. In Kindheitstagen war ihr Spielplatz die Kiesgrube in der Nähe des Elternhauses. Sie durfte schon früh auf den großen Geräten mitfahren. Dabei lernte sie all die Kollegen und Kunden ihres Vaters in dieser männerdominierten Branche kennen.
Heute ist das von großem Wert für sie und ihren Arbeitgeber, die HHLA-Tochtergesellschaft nahe der estnischen Hauptstadt Tallinn. Die Fahrer loben ihre Fähigkeiten, auch nagelneue Lkw so zu beladen, dass es keine Schrammen oder Lackschäden gibt, akkurat und mit großer Geschwindigkeit.
Bei HHLA TK Estonia muss sie aber auch ganz neue, noch größere Technik steuern. Zum Beispiel den Hafenmobilkran mit Dual Power, der nur selten durch Diesel und meist durch Strom vom unternehmenseigenen Solardach angetrieben wird.
Das blau-rote, nagelneue Gerät sticht hervor zwischen den Kränen am Hafenbecken. Liivika klettert in das hochgelegene Fahrerhaus. Dort gibt es ein paar mehr Anzeigen, Schalter und Knöpfe als in einem Radlader. Sie musste sich fortbilden und die für Großgeräte erforderlichen Patente erwerben, aber das fiel ihr nicht schwer.
Liivika, die zuvor noch nie in einem Hafen gearbeitet hatte, ist sehr zufrieden. Zwar muss sie jeden Tag 50 Kilometer mit dem Auto fahren, aber in ihrem Heimatort fand sie keine passende Arbeit. Jetzt kann sie nicht nur Kipper beladen, sondern auch Schiffe. Der Motor ihres Krans springt leise an, seine Schaufel nimmt Kies auf. Manchmal sind es auch Getreide oder Holzpellets, die verladen werden müssen. Zwischendurch blickt Liivika auf die Ostsee, die heute nur kleine Wellen an die Küsten Estlands schickt. Das ist viel besser, als in einer abgelegenen Sandgrube im Landesinnern zu baggern!
Veröffentlicht am 27.9.2023
Mitarbeitende der HHLA haben viel zu erzählen: aus dem Hafen, aus der Vergangenheit, aus dem Arbeitsalltag oder aus dem Ausland.
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