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Verliebt in die Hafenlogistik hat sich Natalie Rothhaar erst als Hotelfachfrau. Also machte sie noch eine Ausbildung – diesmal zur Mechatronikerin bei der HHLA.
Immer draußen, körperlich hart arbeiten und das in einem netten Team: Das sind die drei Dinge, die Natalie Rothhaar als Erstes einfallen, wenn sie über ihren Job als Mechatronikerin bei der HHLA spricht. Die entsprechende Ausbildung hat sie im Januar erfolgreich abgeschlossen. Dass sie einmal in einem technischen Beruf landen würde, war allerdings zunächst gar nicht vorhersehbar: „Mit 15 wusste ich überhaupt nicht, was ich mal machen wollte“, erinnert sich die heute 23-Jährige.
Sie lernte zunächst Hotelfachfrau, was sie erst okay fand, ihr später aber doch nicht mehr so gut gefiel. Weil ihr Bruder von seinem Job in der Seilerei bei der HHLA immer so begeistert erzählte, beschloss sie, sich das einmal genauer anschauen. „Ab meinem zweiwöchigen Praktikum war mir dann klar, was ich wirklich will“, sagt Rothhaar. „Und das war die beste Entscheidung meines Lebens bisher.“
Das theoretische Wissen während der dreieinhalbjährigen Ausbildung wurde an der Berufsschule für Medien und Technik in Farmsen vermittelt. Zu Gute sei ihr dabei gekommen, dass sie gut mit Zahlen umgehen kann: „In der Berufsschule ging es zu 80 Prozent ums Rechnen. Das fängt zwar relativ einfach an, wird aber mit den Formeln immer schwerer“, erzählt Rothhaar.
Ebenso wichtig ist natürlich das praktische Lernen. Da die HHLA keine eigene Werkstatt für die Azubis hat, findet dieser Teil der Lehre betriebsübergreifend im Hamburger Ausbildungszentrum in Langenhorn statt. „Die Bedingungen sind dort wirklich gut und die Ausbilder wissen genau, was wir für die Prüfung wirklich brauchen“, sagt Rothhaar. Gelernt hat sie dort zum Beispiel Drehen, Fräßen und Schweißen. Handwerkliche Fertigkeiten, die sie dann bei den Betriebseinsätzen auf dem Burchardkai in der Praxis anwenden konnte.
In der Werkstatt des Containerterminals wird unter anderem dafür gesorgt, dass die für den Umschlag der Stahlboxen erforderlichen Geräte wie Flurförderfahrzeuge (Van Carrier) und Containerbrücken immer einsatzbereit sind. Wenn sie über ihre Arbeit erzählt, kommt Rothhaar schnell ins Schwärmen: „Am Schönsten ist es bei Sonnenaufgang in 60 Meter Höhe auf der Containerbrücke, wenn man über den ganzen Hafen und bis zur Elphi sehen kann.“
Bei uns kommen Beschäftigte aus verschiedenen Generationen zusammen und wir fördern die Chancengleichheit aller Mitarbeitenden.
Mehr erfahrenBesonders gern erinnert sie sich auch an einen Austausch mit den weiblichen Mechatronik-Azubis des Triebwerkherstellers MTU in München. „Mit den fünf Mädels ging es eine Woche lang um Frauen in technischen Berufen. Und wir haben uns überlegt, wie Schülerinnen für solche Berufe am besten angesprochen werden können.“ Dass unter den technischen Mitarbeitern am Burchardkai bisher nur neun Frauen sind, stört Rothhaar nicht – im Gegenteil: „Unser gemischtes Team finde ich perfekt.“
Nach ihrer Ausbildung wird sich die begeisterte Hobby-Reiterin vor allem um die Bremsen der Containerbrücken kümmern, also zum Beispiel Richtwerte messen und Beläge wechseln. Mehr als qualifiziert ist sie, denn als Mechatronikerin hat sie nach ihrer ersten Ausbildung zur Hotelfachfrau quasi noch zwei weitere abgeschlossen: als Elektrikerin und Mechanikerin.
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Veröffentlicht 02/2022