Slotbuchungen für LKW-Transporte an den Hamburger Terminals der HHLA

Das Slotbuchungsverfahren (SBV) für Lkw im Hamburger Hafen soll Engpässe reduzieren und den Verkehrsfluss verbessern. Mithilfe des SBV werden Lkw-Anlieferungen und die Kapazität der Terminals effizient aufeinander abgestimmt.

Für alle Containertransporte mit Vormeldepflicht ist eine Slotbuchung erforderlich. Container, die ohne gültige Buchung ankommen, können nicht abgefertigt werden. Wenn zur gewünschten Zeit Kapazitäten verfügbar sind, kann der Slot für die Lkw-Anfahrt gebucht werden. Andernfalls zeigt das System das nächste freie Zeitfenster an. Die aktuelle Auslastung der Terminals ist jederzeit auf slot.truckgate.de abrufbar.

Bei der Ankunft eines Lkws wird die aktuelle Zeit mit dem gebuchten Slot verglichen. Bei pünktlicher Ankunft innerhalb des 60-Minuten-Slots (+/– 30 Minuten Toleranz) erfolgt die Abfertigung planmäßig. Falls das vereinbarte Zeitfenster nicht eingehalten werden kann, muss der Slot vor Ankunft storniert werden. Andernfalls kann eine Abfertigung nicht garantiert werden und ist nur im erweiterten Toleranzzeitraum (+/– weitere 60 Minuten) möglich, sofern die Auslastung dies erlaubt (Prio 2, siehe Grafik). Bei deutlicher Zeitabweichung (Prio 3, siehe Grafik) ist eine Stornierung und Neubuchung des Slots zwingend erforderlich.

Hinweis: Eine Slotbuchung auf dem Terminalgelände ist nicht möglich. Das Warten auf dem Terminalparkplatz ist ebenfalls nicht gestattet.
 

Grundsätze eines fairen Buchungsverhaltens

Um eine reibungslose Abfertigung zu unterstützen, bitten wir um Beachtung der folgenden Grundsätze:

  • Bedarfsorientierte Buchung: Buchen Sie nur die tatsächlichen Containermengen, die Sie für den entsprechenden Tag benötigen, um die Abfertigungskapazität effizient zu nutzen.
  • Verbindliche Planung: Buchen Sie Slots erst, wenn der Transport fest eingeplant ist.
  • Frühzeitige Buchung: Buchen Sie möglichst vier Stunden im Voraus. Das erhöht die Chance auf ein verfügbares Zeitfenster.
  • Vermeidung von Stornierungen: Nutzen Sie alle gebuchten Slots und vermeiden Sie Stornierungen, insbesondere nach Beginn oder Ablauf des gebuchten Zeitfensters.
  • Rechtzeitige Stornierung: Falls Sie stornieren müssen, tun Sie dies frühzeitig – idealerweise mit mehreren Stunden Vorlauf, um die Slots für andere Teilnehmer freizugeben.

Durch Einhaltung dieser Grundsätze tragen Sie aktiv zu einem effizienten Ablauf bei den HHLA-Containerterminals bei und unterstützen eine faire und reibungslose Abfertigung für alle Beteiligten.

Fragen und Antworten zur Slotbuchung

Allgemeine Informationen

Aus den verfügbaren Ressourcen eines Terminals für die Lkw-Abfertigung ergibt sich, wie viele Container innerhalb einer Stunde abgefertigt werden können. Daraus ergibt sich, wie viele Slots bereitgestellt werden können. Diese Slots stehen für Transportbuchungen innerhalb eines Zeitfensters von einer Stunde zur Verfügung. Ein Zeitfenster beginnt immer zur vollen Stunde. Ein Slot bezieht sich jeweils auf einen Container.

Basis für die Slotbuchung ist die im November 2016 verpflichtend eingeführte Vormeldung von Transportdaten über die Datenschnittstelle TR02. In der Transportvormeldung übermitteln Fuhrunternehmen oder Lkw-Fahrer auch Datum und Uhrzeit ihrer geplanten Ankunft am Terminal. Basierend auf diesen Informationen erfolgt die Buchung eines entsprechenden Slots.

  • Das OCR-Gate ist ein Engpass und lässt daher nur die Eingabe einer Tourenplannummer zu. Mehrere Tourenpläne würden die Staugefahr erhöhen.
  • Am OCR-Gate erfolgt die Slotvalidierung. Jeder gebuchte Slot ist mit einem Tourenplan (TP) verknüpft, deshalb wäre bei verschiedenen TP keine eindeutige Prüfung möglich.
  • Anhand des TP bekommt der Fahrer am OCR-Gate seine Fahranweisungen (z.B.: Fahre zum Checkgate). Dieses Routing kann nur funktionieren, wenn alle Container in einem TP vorgemeldet werden.

Für alle Containertransporte, die von der Vormeldepflicht betroffen sind, müssen Slots gebucht werden. Ein gültiger Termin ist die Voraussetzung für die Abfertigung am Terminal.

Ja, die Registrierung und die Teilnahme am Vormeldeverfahren sind kostenfrei und die Terminals erheben keine Gebühr für die Slotbuchung. Darüber hinaus steht eine ebenfalls kostenfreie Webanwendung (TruckGateApp) zur Verfügung.

Zur Webanwendung

Die Buchung der Slots kann bis zu drei Werktage im Voraus erfolgen. Eine frühzeitige Buchung sichert die Verfügbarkeit des gewünschten Termins. 

Der vom Fuhrunternehmen buchbare Slot gilt für ein Zeitfenster von einer Stunde. Ein Zeitfenster beginnt immer zur vollen Stunde. Darüber hinaus gibt es für jeden gebuchten Slot einen Toleranzbereich von 30 Minuten vor und nach dem gebuchten Zeitfenster, so dass die zulässige Ankunftszeit insgesamt zwei Stunden umfasst.

Erfolgt die Abfertigung auch mit Priorität 2, kommen nochmal je eine Stunde Toleranz vor und nach dem gebuchten Zeitfenster hinzu, so dass effektiv vier Stunden für die Ankunft zulässig sind.

Zu den Öffnungszeiten der HHLA-Terminals besteht jederzeit die Pflicht zur vorherigen Slotbuchung. 
 

Ja, dafür gibt es die unten stehende Möglichkeiten:

Zubuchen

Das Hinzufügen von Containern zu einem bestehenden Tourenplan (transport booking) ist möglich. Jedoch müssen der Tourenplan und der Status Request des Containers, der hinzugebucht werden soll, als „ausführbar“ gekennzeichnet sein.

Stornieren

Das Stornieren eines Slots ist kurzfristig möglich. Das gibt dem Terminal einen bestmöglichen Überblick über die innerhalb eines Slots tatsächlich zu erwartenden Ankünfte.

Aus Rücksicht gegenüber anderen Marktteilnehmern sollte eine Stornierung frühzeitig erfolgen.

Alle Stornierungen und nicht genutzten Slots werden als No-Show gewertet. Für jeden Teilnehmer am SBV wird eine „No-Show-Quote“ berechnet. Sie zählt, wie viele Slots gebucht, aber nicht genutzt werden. Bei wiederholter Überbuchung von Slots durch ein Unternehmen greifen temporäre Maßnahmen.

Wie wird die No-Show-Quote errechnet?

  • Die No-Show-Quote zeigt den Anteil nicht in Anspruch genommener Slots. Solche „No-Shows“ werden ins Verhältnis zur Gesamtzahl gebuchter Container gesetzt. Jedes Storno und jeder Verfall eines Slots erzeugen ein No-Show.

Maßnahmen:

  • Die Daten stehen im TruckGate-Webportal transparent allen zur Verfügung.
  • Bei zu hoher No-Show-Quote in einer Kalenderwoche steht dem Fuhrunternehmen in der Folgewoche nur eine begrenzte Anzahl (Kontingent) an buchbaren Slots zur Hauptverkehrszeit (06:00-17:59 Uhr) zur Verfügung.
  • Buchungen zur Nebenverkehrszeit (18:00-05:59 Uhr) sind weiter möglich.
  • Umbuchen und Tauschen von Slots ist nicht mehr möglich.

Slotbuchungen werden ungültig, sobald das zu einem Slot gehörige Abfertigungszeitfenster abgelaufen ist. Das ist, je nach eingestellter Priorität, spätestens nach dem Verstreichen der Toleranzzeit von Priorität 2 der Fall. Nicht genutzte Tourenpläne werden nach 12 Stunden automatisch vom Terminal storniert.

Die aktuelle Auslastung der jeweiligen Terminals kann unter slot.truckgate.de eingesehen werden.

Zusätzlich ist es möglich, sich den jeweiligen aktuellen Auslastungsstatus der Terminals über eine Schnittstelle in das eigene Dispositionssystem zu importieren. Informationen hierzu erhalten Sie unter www.truckgate.de.

Slots werden nach dem zeitlichen Eingang der Anmeldung vergeben. Sind zur gewünschten Zeit noch Kapazitäten frei, kann der Slot für den Lkw-Anlauf gebucht werden.

Wenn zur gewünschten Transportzeit keine Slots mehr zur Verfügung stehen, muss ein anderes, noch freies Zeitfenster ausgewählt werden. Das System bietet automatisch die nächstgelegenen freien Zeitfenster vor und nach dem gewünschten Zeitfenster als Alternative an.

Die Randzeiten, insbesondere die Abendstunden, eignen sich besonders gut für Transporte, da die Auslastung der Terminals zu diesen Zeiten deutlich geringer ist. So können Sie einfacher einen Slot buchen und werden schneller abgefertigt.

Die Auslastung der jeweiligen Terminals kann unter slot.truckgate.de eingesehen werden.

Für alle Containertransporte, die von der Vormeldepflicht betroffen sind, müssen Slots gebucht werden. Lediglich die derzeit nicht vormeldbaren Sonderfälle sind hiervon ausgenommen. In diesen Fällen kann sich der Fahrer in der manuellen Vorprüfung (MVP) melden und wird dort auch ohne Tourenplannummer abgefertigt.

Die Buchung eines Slots ist Voraussetzung für die Lkw-Abfertigung. Eine Abfertigung ohne Slot ist ausschließlich in den genannten Ausnahmefällen möglich. Die Lkw-Transporte und die Kapazität der Terminals sind aufeinander abgestimmt. So können Engpässe vermieden und die Planbarkeit für alle Beteiligten verbessert werden.

Es gibt Lkw-Anläufe, die eine Priorität 1 unabhängig von ihrer Pünktlichkeit erhalten. Hierbei handelt es sich um die folgenden, über TR02 anzumeldenden Transporte:

  • Anlieferung von IMO-Containern mit Gefahrgutklasse 1.1, 1.2 und 7 (Sonder-Slotklasse IMOANM)
  • Anlieferung der vom Reeder dem Terminal bekannt gegebenen „Late Arrivals“ (Sonder-Slotklasse LATE)
  • An- und Auslieferung von Containern im Zuge von Schiffsverlegungen (Sonder-Slotklasse SCHIFF)

Sogenannte Sonder-Slotklassen werden im Bedarfsfall von den Terminals eingerichtet und können nur nach erfolgter Freigabe durch die Terminals von den Fuhrunternehmen gebucht werden. Bei Gefahrgutcontainern der oben genannten Klassen steht das Fuhrunternehmen ohnehin mit dem Terminal in Kontakt und kann den Bedarf anmelden. In den anderen Fällen erfolgt die Kommunikation über den Reeder bzw. direkt mit der HHLA, falls diese für die Schiffsverlegung verantwortlich ist.

Sobald die Sonder-Slotklasse eingerichtet und für das Fuhrunternehmen freigegeben ist, kann und sollte die TR02-Vormeldung vorgenommen werden. Dabei ist darauf zu achten, dass die Sonder-Slotklasse in der TR02 angegeben wird.

Achtung: Die Sonder-Slotklassen sind ausschließlich für die hier genannten Fälle vorgesehen und dürfen nicht anderweitig verwendet werden. Ein Missbrauch dieser Slotklassen kann zu Beschränkungen bei der Nutzung von TR02 führen.

Für Exportcontainer kann auch ohne Containernummer vorab ein Slot gebucht werden. Der Tourenplan hat dann zunächst den Status „nicht ausführbar“. Die Containernummer muss vor Ankunft am Terminal im System für die Transportbuchung nachgetragen werden. Sobald sie vorliegt, erhält der Tourenplan den Status „ausführbar“ und die Tourenplannummer wird übermittelt.

Ja, dies ist möglich. Der Tourenplan hat dann zunächst den Status „nicht ausführbar“. Er erhält automatisch den Status „ausführbar“, sobald der Container auslieferbereit ist. Dann wird auch die Tourenplannummer übermittelt

Ja, dies ist möglich. Die Slotbuchungen für MT-Anlieferungen werden jedoch vom Terminal streng überwacht und analysiert. Sollte ein Fuhrunternehmen mehrfach Buchungen für MT-Anlieferungen nutzen, ohne dabei einen Leercontainer anzuliefern, wird diese Funktionalität für das entsprechende Fuhrunternehmen gesperrt.

Ja, grundsätzlich gilt die Slotbuchungspflicht auch für genehmigungspflichtige Großraum- und Schwertransporte. Aufgrund der Sperrzeitenregelung werden die Lkws an den HHLA-Terminals unter Vorlage der Genehmigung aber auch bei Nichteinhaltung des gebuchten Slots über die MVP abgefertigt.

Ablauf des Slotbuchungsverfahrens

Die Tourenplannummer muss an der Terminaleinfahrt (OCR-Gate) eingegeben werden. Die aktuelle Zeit wird mit dem gebuchten Slot verglichen und die Abfertigungspriorität ermittelt. Bei Priorität 1 und 2 erhalten Sie anschließend die bekannten Fahrhinweise (Abfertigung bei Priorität 2 nur, wenn die Auslastung es zulässt). Sind Sie einmal rechtzeitig durch das OCR-Gate gefahren, verliert Ihr Slot zu keinem späteren Zeitpunkt (zum Beispiel bei Wartezeiten) seine Gültigkeit.

Bei Abfertigung in der MVP erfolgt die Slotvalidierung an der ausgewiesenen Säule für Slottickets. Dort erhalten Sie einen Beleg mit Ihrer Abfertigungspriorität, den Sie in der MVP vorweisen müssen.

Achtung: Können Sie das vereinbarte Zeitfenster nicht einhalten, dann muss der Transport bereits vor Ihrer Ankunft storniert werden.

Alle OOG-Container werden in der manuellen Vorprüfung (MVP) abgefertigt. In der MVP erfolgt auch die Slotvalidierung an der ausgewiesenen Slotticket-Säule.

Priorität 1 erhält ein Lkw, der einen Slot gebucht hat und pünktlich oder zumindest innerhalb des Toleranzzeitraums von 30 Minuten vor und 30 Minuten nach dem gebuchten Slot am Terminal eintrifft. Bei pünktlicher Ankunft wird der Transport planmäßig und umgehend abgefertigt.

Priorität 2 erhält ein Lkw, der einen Slot gebucht hat, jedoch außerhalb des Toleranzzeitraum von 30 Minuten vor und 30 Minuten nach dem gebuchten Slot am Terminal eintrifft, aber das Terminal noch innerhalb eines Toleranzzeitraums von 90 Minuten vor und 90 Minuten nach dem gebuchten Slot erreicht. Er kann abgefertigt werden, wenn die Terminalkapazitäten das zulassen. Diese Entscheidung trifft jedes Terminal situationsbedingt. Die Mitteilung über die Abfertigung von Priorität 2 erfolgt über die jeweilige Schnittstelle und über die Webseite.

Lässt das Terminal zum Ankunftszeitpunkt keine Abfertigung mit Priorität 2 zu, ist das Verhalten analog zu Priorität 3.

Lkws mit Priorität 3 werden nicht abgefertigt und müssen das Terminalgelände verlassen. Diese Priorität erhalten Lkws, die einen Slot gebucht haben, aber das Terminal mehr als 90 Minuten vor oder nach dem gebuchten Slot anfahren. Um dies zu verhindern, muss der Slot bereits vor Ankunft am Terminal storniert und neu gebucht werden. Auch Lkws, die ohne Slotbuchung am Terminal erscheinen, erhalten Priorität 3. Sie werden nicht abgefertigt.

Eine Prio-2-Abfertigung ist nur während der lastschwachen Randzeiten von 19 – 6 Uhr möglich. Während der Hauptverkehrszeiten besteht die Gefahr, dass zu viele Lkws im Prio-2-Fenster kommen, was zu längeren Wartezeiten führen würde. Außerdem können die zur Verfügung stehenden Halteflächen nicht in Prio-1- und Prio-2-Spuren aufgeteilt werden und Prio-1-Verkehre würden behindert werden.

Das SBV kann bei Bedarf von den Terminals ausgesetzt werden. In Ausnahmesituationen, wenn zum Beispiel die Zufahrt zum Terminal über einen längeren Zeitraum nicht möglich war, können Lkws auch außerhalb ihres gebuchten Slots abgefertigt werden. Für welchen Zeitraum dies gilt, wird Ihnen über die öffentliche Auslastungsanzeige angezeigt. Alle Lkws, die einen Slot in diesem Zeitraum gebucht haben, werden auch bei späterer Ankunft am Terminal abgefertigt.

Sonstiges

Nein, das Warten auf den Parkplätzen der Terminals ist in diesen Fällen nicht gestattet. Sie dürfen nur von Fahrern genutzt werden, die ihre Container vorgemeldet und ihr Zeitfenster erreicht haben, sowie zur Abfertigung der Sonderfälle, die von der Vormeldepflicht ausgenommen sind.

Im Download-Bereich steht ein ausführliches Benutzerhandbuch zur Lkw-Transportvormeldung zur Verfügung.

Für Support-Anfragen nutzen Sie bitte das Formular unter diesem Link:

www.truckergate.de/support/