Logistische Initiative für mehr Klimaschutz

Sichtbar wird dies besonders in der weltweit ersten zertifiziert klimaneutralen Umschlaganlage für Container: dem HHLA-Container Terminal Altenwerder (CTA) in Hamburg. Der Betrieb des CTA erfolgt überwiegend elektrifiziert mit Ökostrom. Prozesse, die noch CO₂-Emissionen verursachen, werden sukzessive auf elektrifizierten Betrieb umgestellt. Verbleibende CO₂-Emissionen kompensiert die HHLA durch die Unterstützung klimafreundlicher Projekte, die nach höchstem Gold Standard gemäß VER (Voluntary Emission Reduction) Standard zertifiziert sind. Dazu gehören die Installation und der Betrieb von Windkraftanlagen in der Türkei und in Chile.

Der wasserseitige Umschlag des CTA wird von 14 elektrischen Containerbrücken übernommen, die bereits zu 100 Prozent mit Ökostrom betrieben werden. Dazu kommen etwa 100 autonom fahrende Transporter, sogenannte Automated Guided Vehicles (AGVs), welche die Container von den Brücken zum Lager transportieren. 90 Prozent der AGVs werden bereits rein elektrisch oder mit Ökostrom betrieben. Bis zum Ende des Jahres werden alle AGVs auf schnellladefähige Lithium-Ionen-Batterien umgestellt, welche ebenfalls mit Ökostrom laden.

Bei ihrem Tochterunternehmen METRANS geht die HHLA noch einen entscheidenden Schritt weiter. Die METRANS, Marktführer für Containertransporte im Seehafenhinterlandverkehr in Mittel-, Ost- und Südeuropa, verlagert Container von der Straße auf die Schiene. Das heißt in der Realität: 20 eigene Inlandterminals, CO₂-optimiertes Zug- und Wagenmaterial sowie energieeffiziente E-Loks und Leichttragwaggons ermöglichen flexible und klimafreundliche Transporte – und somit einen bedeutenden Beitrag zur Senkung transportbedingter CO₂-Emissionen. Seit Beginn des Jahres 2021 werden die CO₂-Emissionen der METRANS-Züge von und nach Hamburg, Bremerhaven und Koper durch das Angebot HHLA Pure nach dem höchsten Gold Standard gemäß VER-Standard ausgeglichen.

In der Praxis bedeutet das: Während ein durchschnittlicher Transport via Zug vom Hamburger Container Terminal Altenwerder nach Warschau etwa 240 kg CO₂/TEU (berechnet mit Ecotrans IT) verursacht, sind es mit METRANS-Zügen gerade einmal 130 kg CO₂/TEU, die durch Klimaschutzprojekte komplett ausgeglichen werden. Auf diese Weise fördert die HHLA ihre Klimawirkung sowohl über ihr Logistik- als auch über ihr Kundennetzwerk und demonstriert, dass klimafreundliche Transportketten bereits heute möglich sind.

Dass gerade die branchenübergreifende Vernetzung ein entscheidendes Merkmal moderner und umweltbewusster Logistik ist, bestätigt auch die Anerkennung für das HHLA-Spin-off Modility. Das digitale Buchungs- und Vermittlungs- portal für den Kombinierten Verkehr in Europa wurde mit dem Exzellenz-Preis 2022 in der Kategorie „Strategie, Transformation "New Work“ ausgezeichnet. Über Modility vernetzen sich Anbieter und Nachfrager im Transportwesen und erhalten somit einen leichteren Zugang zu CO₂-freundlichen Transporten. Marktteilnehmer können ganz einfach Bahnlösungen, freie Transportkapazitäten und Stellplätze anbieten und entsprechend ihren individuellen Bedürfnissen buchen.

Die kontinuierliche Weiterentwicklung von Logistikinitiativen rückt den Zukunftsfokus des Transportmarktes klar auf die Win-win-Kombination von Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit. Mit starkem wirtschaftlichen Rückenwind und leicht greifbaren Möglichkeiten, den CO₂-Ausstoß langfristig zu optimieren, können die EU-Klimaziele des Green Deals schneller erreicht werden.