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Der HHLA-Kosmos hat Frank Busse in über 20 Jahren viele Möglichkeiten zur Entfaltung gegeben. Davon profitieren auch die Kunden, die der Wirtschaftsingenieur bei der HPC Hamburg Port Consulting weltweit im Hafen-, Transport- und Logistiksektor berät.
Fast könnte man glauben, dass Frank Busse zum ersten Mal auf den CTA im Abendlicht schaut, so fasziniert ist er immer noch. „Den Industriecharme muss man natürlich mögen“, räumt er ein. Aber gibt es jemanden, den das weitläufige Gelände mit tausenden Boxen aus aller Welt, mit seiner komplexen, automatisierten Logistik und Europas größtem Containerbahnhof nicht begeistert? Das vermag Busse sich auch nach über 20 Jahren bei der HHLA nicht vorzustellen.
Den Hafenumschlag hat der 48-Jährige im Konzern komplett kennengelernt, zunächst als Wirtschaftsingenieurstudent während eines Praktikums und im Rahmen seiner Diplomarbeit, nach dem Abschluss als Trainee und später als stellvertretender Abteilungsleiter Schiffsumschlag und Abteilungsleiter für den Hinterlandverkehr am Burchardkai. Seit 2009 ist er Unternehmensberater bei HPC Hamburg Port Consulting. Ausschlaggebend war gleich das erste Praktikum: „Da war mir klar, dass der Hafenbetrieb genau das Richtige für mich ist.“
Von seinem großen Erfahrungsschatz hat Busse schon bei vielen Projekten profitiert. Besonders reizen ihn die langjährigen Projekte, wie der Bau der neuen Gleisanlage am Burchardkai. Ebenso gefällt ihm, dass ihn sein Job schon in ganz unterschiedliche Ecken der Welt geführt hat, unter anderem nach Bangladesh, Russland und Chile.
Ein besonderes Highlight war ein Beratungsprojekt zur Verkehrsverlagerung auf Binnenschiffe auf dem bisher dafür kaum genutzten Ganges in Indien. „Die Herausforderung war, dass der Fluss den Hindus heilig ist“, berichtet Busse, der hier der Teamleiter war. Trotz dieser komplexen Gemengelage konnte er einen Beitrag dazu leisten, die Binnenschifffahrt als echte Transportalternative sichtbarer zu machen. So etwas mache ihn schon ein wenig Stolz, gibt Busse zu.
Container mit Magnetschwebetechnik durch eine Röhre zu befördern – an dieser Vision arbeiten die HHLA und HyperloopTT.
Seit drei Jahren ist er an dem wohl aufsehenerregendsten Projekt der HHLA beteiligt: dem HyperPort. Es geht um den Containertransport in der Röhre mithilfe von Magnetschwebetechnik und Vakuum. Wer sich von Busse die Details der Hyperloop-Technologie erläutern lässt (wie auf dem Bild oben zu sehen), kann sich seinem Enthusiasmus kaum entziehen. „Allein 15 Konstruktionen der Türöffnungen zum Be- und Entladen der Kapsel haben wir geprüft, bevor wir uns für einen Mechanismus entschieden haben“, sagt der Wirtschaftsingenieur und zeigt auf das vor ihm stehende Modell. Er brennt für das Projekt, an dem die HHLA und das US-amerikanische Unternehmen HyperloopTT gemeinsam arbeiten.
Kurz vor seinem 25-jährigen Arbeitsjubiläum kann Busse hier all sein Wissen um die Anbindung des Hinterlands mit Bahn und Lkw einbringen. Er glaubt daran, dass es in fünf Jahren ein paar Kilometer Teststrecke geben wird: „Das ist technisch realistisch.“ Und wer sich gefragt hat, warum die HHLA das eigentlich macht, sollte sich an Busse wenden, der auf dieses Projekt ebenso begeistert schaut wie auf den CTA.
Veröffentlicht 01/2022