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Sven Howar ist Operations Manager und Drohnenpilot der ersten Stunde bei HHLA Sky. Das Start-up der Hamburger Hafen und Logistik AG wird sich auf dem neuen Markt der Drohnenservices etablieren.
Die Firma Gartner, die sich als weltweit führendes Forschungsunternehmen bezeichnet, veröffentlicht jedes Jahr einen „Hype-Zyklus für neue Technologien“. Dort fanden sich „Autonom fliegende Transportmittel“ noch in der Phase „Innovation Trigger“, also am Anfang der technologischen Entwicklung.
Das werde sich schnell ändern, prophezeit Sven Howar, Operations Manager und Drohnenpilot bei HHLA Sky. Ginge es nach ihm, würde das firmeninterne Start-up des Hamburger Logistikkonzerns HHLA sofort den automatisierten Flugbetrieb mit Drohnen aufnehmen.
„Technologisch haben wir keine Probleme, da greifen wir auf ausgereifte Produkte zurück“, erklärt Howar. „Nur rechtlich und organisatorisch ist der Rahmen noch nicht soweit, obwohl sich bei der Gesetzgebung schon Einiges getan hat.“ Der 28-jährige weiß, wovon er spricht, denn seine Abschlussarbeit an der Universität Lüneburg handelte von dem Thema „Möglichkeiten und Grenzen des Drohneneinsatzes im Lieferprozess in Deutschland“.
Derzeit bieten sich Chancen, als absoluter Vorreiter in einem vielversprechenden Markt durchzustarten, und HHLA Sky will sie nutzen. Noch kann nicht alles verraten werden, aber so viel ist sicher: Die selbst entwickelten Drohnen von HHLA Sky sind einzigartig. Extrem robust und mit jeder verfügbaren Sicherheitstechnik ausgerüstet. Sie können prinzipiell alle Aufträge ausführen, die derzeit denkbar sind.
Die oft genannten Expressendungen oder sonstige Transporte sind nur ein kleiner Teil des Marktes. Viel häufiger werden Drohnen eingesetzt, um drohende Gefahren aus der Luft schnell zu erkennen, sei es auf Industrieanlagen, beim Katastrophenschutz oder Umweltmonitoring. In der Baubranche oder in der Landwirtschaft werden Böden und Gebäude vermessen. Auch die HHLA setzt sie ein, beispielsweise zur Sichtwartung von Containerbrücken und Tanklagern oder um die für Personen gesperrten AGV-Flächen auf dem Container Terminal Altenwerder zu überprüfen.
„An unseren Drohnen können wir alles Mögliche an Sensorik oder sonstigen Werkzeugen befestigen“, erklärt Howar. „Meist sammeln wir Daten im Auftrag von Kunden, aber wir können auch einen kompletten Drohnen-Leitstand für ihn aufbauen.“ HHLA Sky analysiert die Problemstellung des Kunden und findet im Dialog die jeweils passende, oft hochspezielle Lösung.
Dem hochgewachsenen Sven Howar nimmt man seine Drohnenkompetenz sofort ab. Schon als kleiner Junge baute er funkgesteuerte Modelle, die immer größer wurden. Sein aktueller Helikopter, den er auf Modellflugplätzen durch die Luft sausen lässt, hat 1,20 Meter Rotordurchmesser. „So ein Flugmodell ist viel komplizierter zu fliegen als ein moderner Multikopter, der sich automatisch stabilisiert“, erklärt er.
Ihm fiel es nicht allzu schwer, die Prüfung zum Drohnenflugschein (genauer: den „Kenntnisnachweis zum Steuern von unbemannten Fluggeräten gemäß §21a Absatz 4 Satz 3 Nummer 3 LuftVO“ sowie den „erweiterten Kenntnisnachweis UAS – unbemannte Luftsysteme“) zu bestehen. Seitdem ist er berechtigt, die HHLA-Drohnen aus der Ferne zu steuern, mit Hilfe eines für die HHLA entwickelten Leitstands. „Den benötigen wir Piloten aber nur, falls die automatisierte Steuerung einmal ausfallen sollte. Das kam in der Praxis bisher nicht vor, wurde aber in Sicherheitstest ausreichend erprobt“, berichtet Sven Howar.
Solche und alle anderen denkbaren Szenarien mussten Sven Howar und das Team von HHLA Sky im letzten Jahr durchspielen. Alle Drohnen und die Software zur Steuerung wurden in Hunderten Flügen ausgiebig getestet, Notlandepunkte definiert und verschiedenste Praxiseinsätze geprobt. Nun kann es endlich losgehen mit dem Drohnenservice!