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Als erstes Unternehmen in Hamburg und als eines der ersten in Deutschland überhaupt hat die HHLA zwei Mechatroniker-Azubis eine Zusatzqualifizierung für den 3D-Druck ermöglicht. Jan Heucke und Felix Hirsch haben die entsprechende Prüfung gestern bestanden. Diese Zusatzqualifizierung ist eine von vieren, die erst zum 1. August 2018 in die Ausbildungsordnung für industrielle Metall- und Elektroberufe aufgenommen wurden. Ihr Ziel ist es, die Nachwuchskräfte für die zukünftigen Anforderungen der Digitalisierung und Industrie 4.0 optimal zu rüsten.
Schon bevor die Zusatzqualifizierung für die sogenannte additive Fertigung, weitläufig als 3D-Druck bekannt, in die Prüfungsordnung aufgenommen wurde, hatte die HHLA diese Technik eingesetzt. „Dass zwei HHLA-Mechatroniker als erste in Hamburg diese Zusatzqualifizierung erworben haben, ist auf die frühzeitige Integration dieses wichtigen Zukunftswissens in die technische Ausbildung bei der HHLA zurückzuführen“, sagt Arno Schirmacher, Direktor Personalmanagement. Dies unterstreiche die Vorreiterrolle der HHLA als innovativer Ausbildungsbetrieb und attraktiver Arbeitgeber, so Schirmacher weiter.
Der 21-jährige Jan Heucke und der 22-jährige Felix Hirsch entschieden sich sofort für diese Zusatzqualifizierung, als diese ihnen von ihrem Ausbilder vorgeschlagen wurde. „Von der Zusatzqualifikation erhoffe ich mir mehr Fachwissen und bessere interne Entwicklungschancen“, sagt Hirsch, der die Bedeutung dieser Technologie für den Instandhaltungs- und Wartungsbereich schon zu Beginn seiner dreieinhalbjährigen Ausbildung zum Mechatroniker erkannt hat. Unter dem Titel „Industrie 4.0 braucht Ausbildung 4.0“ beschrieb er Ende 2017, warum die 3D-Drucktechnik zeitnah in die HHLA-Ausbildung aufgenommen werden sollte. Er bekam grünes Licht und baute im Februar 2018 gemeinsam mit Heucke aus 1.500 Einzelteilen einen 3D-Drucker für die HHLA-Fachschule.
Auf dem Gerät druckten die Beiden auch das Ersatzteil für ihre Zusatzprüfung. Die Aufgabenstellung formulierten Mitarbeiter des Service Center Burchardkai (SCB). Die auf dem Burchardkai zum Containertransport eingesetzten Van-Carrier (VC) mit der umweltfreundlichen Ad-Blue-Technik weisen eine besondere Materialschwäche auf: Die Befestigungsklipps, mit denen die Ad-Blue-Schläuche am Motor befestigt werden, brechen leicht ab. Sie werden vom Hersteller aber nicht einzeln geliefert. Ein kompletter Schlauch inklusive Klipp kostet knapp 180 Euro. Das von Hirsch und Heucke entwickelte, Fingerkuppen große Ersatzteil aus dem 3D-Drucker kostet nur 59 Cent. In einer Stunde drucken sie aus dem gegen Öle und Fette resistenten Kunststoff ABS zwölf Befestigungsklipps parallel. Diese Lösung stieß im SCB wie auch bei den Prüfern der Handelskammer gleichermaßen auf große Zustimmung.
Auf 3D-Druck zu setzen, wenn es technisch und wirtschaftlich sinnvoll ist – diesen Ansatz verfolgt auch das 3D-Druck-Kompetenzteam am Service Center Altenwerder (SCA). „Wir prüfen, wo ein Ersatzteil aus dem 3D-Drucker technisch sinnvoll einsetzbar ist, Kosten spart oder unsere Reaktionszeit verkürzt“, erklärt SCA-Betriebsleiter Henning Verstege, der den Aufbau des 3D-Kompetenzteams gefördert hat. Heucke und Hirsch zählen zu seinen Mitarbeitern, seit sie Ende Januar ihre Ausbildung erfolgreich abgeschlossen haben. „Ich freue mich, dass die Beiden auf diesem Gebiet viel Wissen und praktische Erfahrungen mitbringen“, sagt Verstege.
3D-Druck spielt bei der HHLA nicht nur in der Ausbildung und der Instandsetzung eine zunehmende Rolle. Die Zukunftstechnologie ist auch ein wichtiges neues Geschäftsfeld des Konzerns: Seit 1. August 2019 ist die HHLA mehrheitlich an dem erfolgreichen 3D-Druck-Unternehmen Bionic Production in Lüneburg beteiligt.