12.10.2023

IHATEC-Projekt: Forschung zum Einsatz mobiler Robotik in der Bahnabfertigung

Die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) und das Fraunhofer-Center für Maritime Logistik und Dienst­leistungen (CML) haben das IHATEC-Projekt „Pin-Handling-mR“ auf einer Fachkonferenz des Bundes­ministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV) in Karlsruhe vorgestellt. Das Projekt beschäftigt sich damit, wie das bisher per Hand ausgeführte Umlegen der Arretierungs­zapfen (Pins) von Container­trag­wagen an Terminals durch Roboter übernommen werden kann.

Die ersten Fort­schritte des Projektes hat die HHLA am 5. und 6. Oktober 2023 gemeinsam mit dem Fraunhofer CML auf der Fach­konferenz „Neue Technologien und Testfelder für Wasser­straßen und Häfen” vorgestellt. Das Team präsentierte auf seinem Messe­stand wie im Projekt die Auto­matisierung des sogenannten Pin-Handlings in der Bahn­abfertigung durch mobile Robotik vorangetrieben wird.

Das übergreifende Ziel besteht darin, ein autonomes mobiles Robotik-System zu entwickeln, das die verschiedenen Pins an Container­waggons gemäß dem Lade­plan steckt. Aktuell müssen diese Pins vor der Beladung von Zügen noch manuell bedient werden. Das Projekt­team entwickelt daher derzeit einen autonomen Prototyp eines mobilen Roboters, der im nächsten Schritt unter Real­bedingungen getestet werden soll.

Im Projekt werden zahlreiche neue Technologien eingesetzt, beispielweise das Computer Vision: Auf Basis von aufgenommenen Bildern verschiedener Pins erkennt die durch die Forscher des Fraunhofer CML entwickelte Software den jeweiligen Pin-Typen und stellt fest, ob dieser zu- oder aufgeklappt werden muss. Andere Technologien übernehmen die Lokalisierung des Roboters oder sorgen dafür, dass er über eine Schnitt­stelle in das Leit­stand­system eingebunden wird. So kann das Pin-Handling autonom ablaufen und die Mission durch Terminal­beschäftigte überwacht bzw. gesteuert werden.

Die Entwicklung soll nicht nur die Arbeits­prozesse im Hafen und auf den Bahn­terminals optimieren, um Transport­kosten zu senken, sondern auch das Arbeits­umfeld und insbesondere die Arbeits­sicherheit für Beschäftigte verbessern.

Dieses Projekt ist durch die Vernetzung vieler kompetenter Partner besonders spannend: Die HHLA übernimmt die Rolle des sogenannten Verbund­koordinators und begleitet das Projekt mit ihren Tochter­unternehmen Container Terminal Tollerort (CTT), HHLA Sky, Hamburg Port Consulting (HPC) und Metrans. Das Fraunhofer CML befasst sich feder­führend mit der Konzeption und Entwicklung des mobilen Robotik-Systems. Darüber hinaus unterstützen weitere assoziierte Partner das Projekt.

Das IHATEC-Projekt wird vom BMDV mit dem Ziel gefördert, die Innovationen von Hafen­technologien im Bereich von autonomen Systemen und automatisierten Technologien voranzutreiben. Die erwartete Optimierung der Abfertigung an den Terminals kann darüber hinaus zu Kosten­optimierungen und Erhöhung der Arbeits­sicherheit im Hinter­land­verkehr führen. Dadurch wird die Wett­bewerbs­fähigkeit des Bahn-Container­umschlags im Hamburger Hafen weiter gestärkt.

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HHLA/Thies Rätzke

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