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Dennis Winzer ist als Fachkraft für Hafenlogistik am HHLA Container Terminal Altenwerder (CTA) Spezialist und Allrounder zugleich. Hauptsächlich arbeitet er als Fernsteuerer und bildet in diesem Job auch aus.
Im Bürogebäude des Hamburger HHLA Container Terminal Altenwerder (CTA) gibt es mittlerweile vier Räume für Fernsteuerer mit insgesamt 13 Arbeitsplätzen. Heute sind alle besetzt, gearbeitet wird im Schichtbetrieb. Dennis Winzer gehört zum Team und hat sich die Zeit genommen hat, seinen Job zu erklären.
Als Fachkraft für Hafenlogistik ist Dennis Spezialist und Allrounder zugleich. Hauptsächlich arbeitet er als Fernsteuerer und Ausbilder für diese Tätigkeit. Als Brückenaufsicht, Bahnkranfahrer und Checker im Bahnbereich wird er ebenfalls eingesetzt. “So halte ich direkten Kontakt mit der Praxis und bekomme mit, wenn sich im Live-Betrieb etwas verändert, zum Beispiel an der Steuerung oder bei neuen Geräten.”
Auch die weiteren rund 100 Fernsteuerer des CTA sind mehrfach qualifiziert und wechseln ihre Tätigkeit häufig. Damit sind Dennis und das Team zufrieden: “So haben wir mal mehr, mal weniger Bewegung und viel Abwechslung.” Er fügt hinzu, dass der Job als Fernsteuerer auch für Menschen mit eingeschränkter Mobilität geeignet ist.
Unser Knowhow wird bei der Planung einbezogen, damit später in der Praxis alles besser funktioniert.
Seine Sicht einzubringen, um die Arbeit ergonomischer und effizienter zu gestalten, gehört zu Dennis Aufgaben: “Unser Knowhow wird bei der Planung einbezogen, damit später in der Praxis alles besser funktioniert. Das kann ein besonderer Kamerawinkel sein, der die Arbeit erleichtert, oder ein Button sollte anders platziert werden.”
In einem hellen Raum blicken vier Fernsteuerer konzentriert auf ihre Bildschirme. Sie lenken Container mit kleinen Joysticks. Die automatisierten Portalkräne holen die Boxen zwar aus dem Blocklager und stellen sie auf den wartenden Zugmaschinen bereits automatisiert ab. Bei der Beladung von Lkw müssen aus Sicherheitsgründen allerdings die Fernsteuerer wieder übernehmen.
Die Kamerabilder, die Dennis auf dem Computer sieht, fokussieren auf die vier Ecken des Containers. Sie müssen genau auf den passenden Pins der Lkw-Chassis abgesetzt werden. “Bitte aussteigen!” schallt es plötzlich durch den Raum - und erreicht per Lautsprecher auch einen Trucker auf dem Terminal. Er wollte das Absetzen seiner Box gemütlich, aber regelwidrig im Fahrerhaus abwarten.
Ihre Aufträge bekommen die Steuerer vom IT-System übertragen. Reicht beispielweise der Automatik-Modus in einem Bereich des Blocklager nicht aus, dann muss gelegentlich per Hand gestaut werden.
Das ist bei den insgesamt 26 Lagerblöcken jedoch die Ausnahme. Das Automatik-System bringt die Container schon vorab in eine Position, die für die Abholung optimal ist. Dieses Umstapeln startet spätestens, sobald der Trucker seinen Transportauftrag am Gate ins System eingibt.
Durch die Fenster können die Fernsteuerer verfolgen, wie Import-Container von Lkw abgeholt werden oder für den Export von der Bahn angeliefert werden. Dennis zeigt auf den Bahnhof und sein aktuelles Projekt. Es geht um die Automatisierung eines Bahnkrans, der im Test bereits gut arbeitet. Aus seiner Sicht läuft die Bahnverladung von Containers automatisiert leiser und präziser, allerdings noch nicht so schnell wie bei einem erfahrenen Kranführer.
Dennis betont, dass der Mensch auch auf dem CTA weiterhin der bestimmende Faktor bleibt. “Wir müssen regelmäßig eingreifen, vor allem in schwierigen Situationen. Da ist mal ein Lkw-Chassis ausgeleiert, die Kamera liefert ungenaue Bilder oder ein Trucker ist unvorsichtig. Wir Fernsteuerer haben das alles im Blick!”
Mitarbeitende der HHLA haben viel zu erzählen: aus dem Hafen, aus der Vergangenheit, aus dem Arbeitsalltag oder aus dem Ausland.
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