Begeisterung für den Bahnberuf

Wie ist die Arbeit als Lokführer bei Metrans Rail? Interview mit Marek Jurík aus Dunajska Streda (Slowakei).

Wenn Du in die Lokomotive einsteigst, kannst du dann gleich losfahren?

Bevor ich einsteige, inspiziere ich erstmal alles von außen. Dann prüfe ich den technischen Zustand der Lokomotive von innen, verschiedene Inventar­teile und das Reparatur­buch, in das wir die Mängel eintragen. Erst dann nehme ich die Lokomotive in Betrieb.

Unsere modernen Lokomotiven haben ein computer­gesteuertes Diagnose­system, mit dem ich die Funktions­fähigkeit einzelner Systeme diagnostiziere. Wenn alles in Ordnung ist, kann ich die Lokomotive an den Zug ankoppeln. Bevor ich abfahre, muss ich noch das Brems­system testen und die Zug­dokumentation überprüfen. Wir sollten aber auch das große Team erwähnen, das an der Vorbereitung des Zuges für die Fahrt beteiligt ist. Von den Rangierern über die Kran­fahrer zu den Rangierern und den Fahr­dienst­leitern – ohne sie wäre das Fahren nicht möglich.

Genau, das große Team, das die Container verlädt, dürfen wir nicht vergessen! Wie viele Stahl­kisten passen auf den Zug?

Ziemlich viele! Die maximale Anzahl von Containern, die in einen Zug geladen werden können, hängt von ihrer Größe ab. Wenn wir nur die kleinsten, genormten 20-Fuß-Container verladen, würden vier solcher Container auf einen einzigen Waggon passen. Wir können in Dunajská Streda maximal 24 Waggons beladen. Also können wir maximal 96 der kleinen Standard­container pro Zug verladen. Bei größeren Containern ist die Zahl natürlich geringer.

Wie lange bist du schon Lokführer?

2011 habe ich einen Lok­führer­lehr­gang begonnen. Die Berufs­ausbildung startete mit einer intensiven theoretischen Ausbildung, die ein halbes Jahr dauerte. In diesem Teil der Ausbildung müssen künftige Trieb­fahr­zeug­führer die Regeln des Schienen­verkehrs lernen und sich technisches Wissen aneignen. Anschließend wird die Ausbildung mit einer sechs­monatigen praktischen Ausbildung unter der Aufsicht erfahrener Kollegen und Ausbilder fortgesetzt. An die Ausbildung schließt sich eine Prüfung an, um die erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten zu testen. Nach erfolgreichem Abschluss dieser Prüfung war ich bereit und wirklich gespannt darauf, endlich eine Lokomotive zu fahren.

Was ist komplizierter: Wagen rangieren oder Züge fahren?

Ich fahre öfter Züge, als dass ich rangiere. Meiner Meinung nach ist das Rangieren komplizierter. Der Rangierer steht am Ende des Zuges, und ich fühle mich für ihn verantwortlich. Deshalb muss ich noch aufmerksamer sein. Ich muss rechtzeitig auf seine Anweisungen reagieren und darf seine Sicherheit nicht gefährden.

Fahrt ihr auch nachts Züge?

In Dunajska Streda haben wir einen Rund-um-die-Uhr-Betrieb. Also fahren wir auch nachts, sogar mehr als tagsüber. Es sind dann nicht so viele Personenzüge unterwegs, die uns einschränken. Deshalb ist es unsere Zeit. Bei Nacht­schichten finde ich es am wichtigsten, dass man sich vor dem Einsteigen ausruht. Selbst ein wenig Müdigkeit kann großen Schaden anrichten.

Was macht bei dieser Arbeit am meisten Spaß?

Die Arbeit eines Lokführers ist mehr als ein Beruf, es gehört eine gute Portion Leiden­schaft dazu. Was ich am meisten liebe? Wenn die Arbeit gut gemacht ist! Es ist ein tolles Gefühl, einen Zug pünktlich, reibungs­los und vor allem sicher von A nach B zu bringen.

Veröffentlicht am 8.1.2024

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