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Die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) arbeitet gemeinsam mit führenden Universitäten an einem Forschungsprojekt zur energetischen Sanierung der historischen Speicherstadt. Unter dem Titel „CO₂-neutrales Welterbe Speicherstadt Hamburg“ wird untersucht, wie denkmalgeschützte Altbauten klimaneutral betrieben werden können. In Hamburg wurden heute die ersten Erkenntnisse vorgestellt.
Seit 2021 forschen die Universität Stuttgart, die HafenCity Universität Hamburg und die RWTH Aachen unter der Leitung von HHLA Immobilien an einem bislang einmaligen Projekt. In der Hamburger Speicherstadt – seit 2015 UNESCO-Welterbe – soll Energie lokal und nachhaltig erzeugt und gespeichert werden. Denn der Energiebedarf ist groß: Auf mehr als einem Kilometer bietet die Speicherstadt rund 450.000 m² Bruttogeschossfläche, von denen die HHLA rund 300.000 m² als Büro- oder Lagerfläche an Unternehmen vermietet. Bis 2040 soll die gesamte Fläche CO2-neutral mit lokal am Gebäude verfügbarer Energie versorgt werden. Das Forschungsteam untersucht, wie die für den Immobilienbetrieb notwendige Energie in den Speichern selbst erzeugt, gespeichert und genutzt werden kann. Dabei müssen zahlreiche Erfordernisse des Denkmalschutzes in einem Welterbe betrachtet und berücksichtigt werden.
Als Pilotobjekt dient der Sandtorkaispeicher (Block H). Hier demonstriert das Forschungsteam wie ein ganzer Speicherblock emissionsfrei beheizt werden kann, ohne die historische Optik der Dachlandschaft zu beeinträchtigen. Solarhybride Dachsysteme und innovative Speichermethoden wie Eis- und Feststoffspeicher spielen dabei eine zentrale Rolle. Das Forschungsvorhaben umfasst die Erzeugung von Solarstrom und Solarthermie, die Speicherung der Wärme sowie die Verteilung und Regelung der Energie im Gebäude. Der Nutzeffekt dieser Versuchsanlage wird in der Forschungswerkstatt im Erdgeschoss erprobt und gemessen. Besprechungsräume und Flure sind als Modell-Großraumbüro mit modernster Dämm- und Heiztechnik ausgestattet.
Rainer Schluff, Geschäftsführer von HHLA Immobilien: „Die HHLA hat sich konzernweit das ambitionierte Ziel gesetzt, bis 2040 klimaneutral zu wirtschaften. Um dieses Ziel zu erreichen, setzen wir bei HHLA Immobilien auf modernste Technologien für die Sanierung und Bewirtschaftung der Immobilien. Gemeinsam mit unseren Forschungspartnern haben wir seit 2021 bereits wichtige Erkenntnisse gewonnen, die wir nun umsetzen und somit auch zum Vorbild für bundesweite Projekte werden.”
Prof. Dr.-Ing. Harald Garrecht, Universität Stuttgart: „Wenn diese prototypischen Entwicklungen funktionieren, können sie sofort auf jedes normale Bestandsgebäude übertragen werden.“
Die Forschung, die in diesem Projekt betrieben wird, könnte wegweisend für andere Bestandsgebäude und insbesondere Denkmäler sein. So werden die Photovoltaikmodule beispielsweise gestalterisch so bedruckt, dass sie sich in die bestehende, weltbekannte Kupfer- und Schieferdachlandschaft einfügen. Gleichzeitig kommen auch innovative Dämmmaterialien zur energetischen Verbesserung der Gebäudehülle zum Einsatz. Diese werden beispielsweise auch in der Raumfahrt verwendet, um bei minimalinvasivem Eingriff die höchste Dämmwirkung zu erzielen.
In der ersten der insgesamt drei Phasen wurden unter anderem die benötigten Technologien entwickelt und aufgebaut. Nun beginnt das Monitoring und die Auswertung der Daten. Diese Erkenntnisse dienen dann als Bewertungsgrundlage, inwieweit das Modell auf das gesamte Quartier Speicherstadt übertragen werden kann.
Die Gesamtkoordination des Projekts liegt in der Verantwortung von HHLA Immobilien. Projektträger ist das Forschungszentrum Jülich (FZJ), die Forschungskoordination übernimmt das Institut für Werkstoffe im Bauwesen (IWB) an der Universität Stuttgart. Projektpartner sind außerdem die HafenCity Universität Hamburg (BIMLab) und die RWTH Aachen University (EONERC). Die Behörde für Umwelt und Energie sowie das Denkmalschutzamt der Freien und Hansestadt Hamburg begleiten das Projekt beratend als assoziierte Partner. Gefördert wird das Projekt durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK).
Projekt-Block H in der Hamburger Speicherstadt
Einzigartiges Pilotprojekt: Unter Bedingungen strengen Denkmalschutzes wird energetische Sanierung von Bestandsimmobilien getestet.
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