Optimierte Abläufe mit der neuen Export Management Platform 4.0

Auch wenn noch intensiv an der neuen Plattform gearbeitet wird, zeigt der Verbundpartner DAKOSY bereits die neue digitalisierte und vernetzte Arbeitswelt für die an der Exportkette Beteiligten auf. Bei der neuen Export Management Platform (EMP) 4.0 handelt es sich um eine internetbasierte Cloud, in der künftig alle den Transport betreffenden Informationen an zentraler Stelle zur Verfügung gestellt werden.

Bis zu 15 Akteure gibt es pro Exportvorgang. Dabei besitzt jeder wertvolle Informationen für einen dritten Beteiligten, mit dem er nicht im Vertragsverhältnis steht. So erhalten aktuell beispielsweise weder Reeder noch Terminal automatisch Informationen, ob sich Container im Vorlauf verzögern. Trifft eine Box nicht ein, kann es dazu kommen, dass der Stellplatz auf dem Terminal und Schiff leer bleibt.

Für den Pilotbetrieb, der dieses Jahr startet, hat das Projektteam sechs Anwendungsfälle priorisiert, von denen sich alle Beteiligten den größten Mehrwert versprechen. Dazu gehören die Sendungsverfolgung entlang der Transportkette (Track & Trace), der SollIst-Abgleich (Trouble Shooter), die Gefahrgutregistrierung, die Dokumenten-Cloud, die Leercontainerfreistellung sowie die Schiffsabfahrten/-ankünfte.

Bei Track & Trace werden die aktuellen Positionsdaten des Containers für die gesamte Transportkette automatisiert zur Verfügung gestellt. Mit dem Trouble Shooter – einem weiteren Anwendungsfall – werden Störungen erkannt und als Push-Meldung weitergegeben. So werden Störungen im Transportablauf rechtzeitig erkannt, Stellplätze können neu vergeben werden, Lagergelder gespart und Wartezeiten vermieden werden.

Die Rolle von DAKOSY in dem IHATEC-Projekt entspricht der eines Brückenbauers. Die technischen Voraussetzungen, um die Plattform zu nutzen, hält DAKOSY bewusst niedrig. Für die Absender ergibt sich kaum Mehraufwand. DAKOSY wird nur als weiterer Empfänger einkopiert für Daten, die schon an einzelne Teilnehmer verschickt werden. Die Daten sind bereits heute zum großen Teil vorhanden. Diese gilt es nun, zentral zu bündeln und zur Verfügung zu stellen.

Stimmen von Projektbeteiligten


Sönke Witt

Hamburger Hafen und Logistik Aktiengesellschaft Betrieb, Geschäftspartnerkommunikation

„Welche Ladung wann und wie eintrifft, ist für uns als Terminal heute nicht vollumfänglich bekannt oder die Information erreicht uns erst sehr spät im Prozess. Andere wichtige Daten, wie Gefahrgutdaten, stehen oft nicht frühzeitig zur Verfügung und behindern so einen optimalen Planungsprozess. Mit der EMP 4.0 erhalten wir Transparenz über den Status der Ladung im Zulauf. Wichtige Daten, wie Gefahrgutdaten, liegen dem Terminal frühzeitig bereits in hoher Qualität vor. Dadurch können wir die Auslastung unserer Lagerflächen und Kapazitäten früher und auch schneller planen und optimieren.“

Michael Schröder

Hapag-Lloyd AG, Project Manager / e-Solutions

„Hapag-Lloyd unterstützt die von DAKOSY betriebene Entwicklung der EMP 4.0 Platform. Wir erwarten eine größere Transparenz über den Exportvorlauf von Containern, die in Hamburg auf unsere Schiffe verladen werden sollen. Für uns als Reeder ist es besonders kurz vor dem ‚Closing Date‘, relevant zu wissen, wo genau sich ein Container im Zulauf auf den Ladehafen befindet. Wird er als ‚Late Arrival‘ noch rechtzeitig eintreffen, um das Schiff zu erreichen, oder nicht? Die EMP 4.0 wird diese Information sehr viel einfacher als heute bereitstellen. Sie enthält die Statusmeldungen von allen Verkehrsträgern und Kunden in einer Quelle und deckt sowohl Carriers als auch Merchant Haulage ab. Die Plattform wird sogar aktiv auf potenziell verspätete Container hinweisen, wodurch wir ‚No-Shows‘ früher erkennen. Damit ermöglicht sie uns, Korrekturmaßnahmen früher einzuplanen und erleichtert eine optimierte Schiffsplanung. Für unsere Kunden und Spediteure ist die Transparenz über den Status der Container im Exportvorlauf ebenso von Vorteil. Auch sie können Verspätungen rechtzeitig erkennen und bei Bedarf Gegenmaßnahmen ergreifen. Hapag-Lloyd wird die EMP 4.0 mit verschiedenen elektronischen Nachrichtenformaten aus dem Exportvorlauf versorgen. Dies erfolgt jeweils in Abstimmung mit den anderen Transportbeteiligten. Ein erster Pilotbetrieb ist für das vierte Quartal 2020 geplant und der Regelbetrieb wird 2021 aufgenommen.“